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Kampf ums Wasser

Wird Wasser wertvoller als Erdöl? Während fast 900 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser haben, scheffeln Großkonzerne mit dem blauen Gold Millionen.

Text: Johannes Stühlinger

Illustration: Nicolás Aznárez

Es ist nur ein Schluck Wasser. Er benetzt die Schleimhäute in unserem Mund, rinnt die Kehle hinab in den Magen. Von hier verteilt er sich auf unseren gesamten Körper. Nun regelt er die Herzkreislauffunktion, sorgt dafür, dass unser Stoffwechsel optimal funktioniert. Die enthaltenen Nährstoffe werden von unserem Organismus aufgenommen, Abfallprodukte der Zellen gleichzeitig aus uns hinausgespült. Besonders für eine ideale Nierenfunktion ist Wasser unabdingbar. Dass auch unser Gehirn zu großen Teilen aus Wasser besteht, merken wir schnell, wenn wir zu selten diesen Schluck Wasser zu uns nehmen. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit ist das Resultat. Außerdem werden wir müde, und das Immunsystem fährt seine Leistungsfähigkeit herunter. Ja, Wasser ist unser Lebenselixier. Es ist der wichtigste Treibstoff für unser Sein. Als Mensch. Aber auch für uns als Menschheit.

Glaubt man den Hiobsbotschaften mancher ExpertInnen, so ist es eben der
immer wieder zitierte Mangel an Wasser, der die Bevölkerung des Blauen Planeten massiv unter Druck setzt. Aber alles der Reihe nach. Faktum ist, dass die Erde zwar zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist, jedoch nur drei Prozent davon auf Süßwasservorräte entfallen. Davon wiederum sind ungefähr zwei Drittel im Eis der beiden Polkappen gefangen. Eine weitere verbriefte Realität ist, dass weltweit 2,1 Milliarden Menschen keinen sicheren und 844 Millionen gar keinen Zugang zu Trinkwasser haben. Das steht schwarz auf weiß im aktuellen Wasser-Monitoringbericht, den UNICEF und WHO in Kooperation erstellt haben. Was aber die Ursachen des Wassermangels sind, lässt sich weit weniger leicht exakt festmachen.

Hier gehen die Meinungen der ExpertInnen diametral auseinander. Ist es die Überbevölkerung, die das Wasser knapp werden lässt? Ist es gar der Klimawandel? Oder ist, wie etwa bei vielen Grundnahrungsmitteln, vielmehr die weltweite Verteilung des lebenswichtigen Rohstoffs als Ursache auszumachen?

Gegen Ersteres spricht sich der österreichische Dokumentarfilmer und Umweltexperte Werner Boote vehement aus: „Es gibt einfach keine Überbevölkerung. Das ist eine alte Denkweise, ein festgefahrenes Weltbild, das sich im vorigen Jahrhundert in unseren Köpfen festgesetzt hat“, sagt er. Ins gleiche Horn stößt Frank Rijsberman vom Internationalen Institut für Wassermanagement (IWMI): „Nur politische Konflikte und fehlende
Infrastruktur verhindern die gerechte Verteilung von Wasser.“ Gänzlich anderer Meinung wiederum ist Bärbel Dieckmann, Expertin der Welthungerhilfe. Sie macht sehr wohl die wachsende Weltbevölkerung und den Klimawandel als Gründe für eine Verschärfung der Trinkwassersituation aus. „Im vergangenen Jahrhundert hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, der Wasserverbrauch jedoch versechsfacht“, sagt sie und gibt gleichzeitig eine düstere Prognose ab: Bis 2025 würden ihrer Einschätzung nach sogar 3 Milliarden der dann 8,5 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden.

Tatsache ist: Man kann bis heute nicht mit Gewissheit sagen, ob es zu wenig Wasser gibt. Das Thema ist zu undurchsichtig, zu viele Studien sind nicht eindeutig oder stehen im Widerspruch zueinander. Doch selbst die Beantwortung dieser Frage würde uns nicht wirklich weiterbringen, solange es an Lösungsmodellen fehlt, um die Wassernot der Menschen in Dürreregionen zu lindern. Diese ist nun mal real. Und der Grund, warum die UNO seit geraumer Zeit davor warnt, dass in naher Zukunft nicht nur Kriege um rares Öl, sondern vor allem auch um knappes Wasser geführt werden könnten.

Foto: Getty Images

Einer, der sich mit genau dieser Frage beschäftigt, ist der Düsseldorfer Martin Keulertz. Als Dozent an der American University of Beirut gilt er als international anerkannter Wasserexperte. Er mahnt bei dem Thema zu einer differenzierten Sicht der Dinge. „Es ist unwahrscheinlich, dass irgendwann Panzer Flüsse, Seen und Grundwasserquellen bewachen müssen“, meint er. Das Konfliktschema sehe aus seiner Perspektive anders aus: Ungefähr drei Viertel aller Länder müssen ihre mangelnden Lebensmittel- und Wasserressourcen durch Importe ausgleichen. Doch gerade in jenen Ländern, die selbst Lebensmittel exportieren, würden die Grundwasserressourcen langsam, aber sicher immer weniger. Das hat vor allem den Hintergrund, dass Staaten wie die USA, China, Indien oder Pakistan ihr Wasser vorwiegend für die Bewässerung der Landwirtschaft nutzen. „Deshalb gibt es ein noch nicht genau quantifizierbares Risiko im internationalen Agrarhandel“, so Keulertz. Vereinfacht ausgedrückt: Importländer sind besonders anfällig für aus Knappheit resultierende Preisschwankungen. Und wohin deren Auswirkungen führen würden, lässt sich nur schwer voraussagen. Kriege als Resultat könne man aber gewiss nicht ausschließen.

Doch man muss gar nicht so komplex denken, um längst tobende Kämpfe ums
Wasser auszumachen. Wenn auch diese nicht mit Waffengewalt geführt werden, sind sie deshalb jedoch nicht minder brutal. Stichwort: Wasserprivatisierung. Seit Jahren sichern sich eine Handvoll Großkonzerne Trinkwasserquellen für wenig Geld, um das blaue Gold in kleine Flaschen zu füllen und gegen viel Geld wiederum zu verkaufen. Der berühmte Film „Bottled Life — Nestlés Geschäfte mit dem Wasser“ beschreibt das sehr drastisch. Er zeigt unter anderem ein Dorf in Pakistan, in dem die Menschen durch diese Abfüllmaschinerie keinen Zugang mehr zu Wasser haben. Der Grundwasserspiegel ist massiv gesunken.

In armen Regionen wirken solche Machenschaften besonders geschmacklos. Doch auch in der westlichen Welt sind diese Methoden längst Usus. Letztes Jahr erst stand der US-Bundesstaat Michigan im Brennpunkt der Diskussion. Hier zahlte Nestlé 200 Dollar für 500.000 Tonnen vom besten Quellwasser und machte daraus Millionen. Und während die EinwohnerInnen vor Ort auf die Barrikaden klettern und darüber berichten, dass etwa der Bach hinter ihrem Haus nur noch ein Rinnsal sei, kontern die Verantwortlichen zynisch. „Unser Wasser ist eine Kostbarkeit“, schwärmt etwa Nelson Switzer, bei Nestlé USA verantwortlich für nachhaltiges Wirtschaften. „Wir bringen es zu den Leuten. Sie können es genießen, wenn sie es brauchen. Das ist eine einzigartige Erfahrung.“

Eine gewiss auch einzigartige Erfahrung haben vor einigen Jahren die BewohnerInnen Berlins gemacht. Die städtischen Wasserbetriebe waren 1999 teilprivatisiert worden. Das Resultat: Die Wassergebühren stiegen empfindlich an. Auf Druck der Bevölkerung wurde die Privatisierung 2013 schließlich rückgängig gemacht.

Hintergrund für den (Aus-)Verkauf von Wasser ist allerorts fehlendes Geld in den Haushaltskassen. Aktuell versucht die Initiative „We Move“ in Griechenland die Privatisierung der Wasserwerke in Athen und in Thessaloniki zu verhindern. 190.000 UnterzeichnerInnen aus Griechenland, Deutschland, Irland und Frankreich forderten mittels Petition einen Stopp der Privatisierung und eine Garantie auf eine kostengünstige Wasserversorgung. Bis jetzt ohne Erfolg.

Doch es gibt auch Positives von der Wasserfront zu vermelden: Als erstes EU-Land hat kürzlich Slowenien den 2010 von der UNO zum Menschenrecht erklärten Zugang zu sauberem Wasser zusätzlich in der Verfassung niedergeschrieben. Das ist international betrachtet vielleicht bloß ein Tropfen auf den heißen Stein — aber es ist ein Anfang.

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